Studio Series Stinger (SS-02)

Vorwort: Nachdem die ersten drei Live-Action Filme die meisten Transformer lediglich als entbehrliches CGI Kanonenfutter behandelt haben, ging „Ära des Untergangs“ den nächsten logischen Schritt und zeigte uns, wie die Menschen ihre eigenen entbehrlichen CGI Kanonenfutter Transformers bauen. Einer von ihnen (oder mehrere?) war Stinger, inspiriert von Bumblebee, aber „in jeder Beziehung besser“ laut dem Werbespot. Ja, sie hatten auch Werbespots für ihre entbehrlichen CGI Kanonenfutter Transformer. Viel gemacht hat Stinger im Film nicht, außer die Faulheit der Grafiker zu demonstrieren, als er sich in einer Pixel-Wolke verwandelte anstatt ordentlich zu transformieren. Solltet ihr euch also nicht an Movie Charakter Stinger erinnern können (oder wollen), das ist mehr als verständlich. Aber die Spielzeugfigur Stinger ist eine ganz andere Angelegenheit.

Robotermodus: Es ist schwer bei einem Roboter, der aus einem Auto transformiert, noch was Neues zu ersinnen. Man hat die klassischen Motorhaube-als-Brust Variante, die kaum weniger klassische Dach-als-Brust Variante, und so einige Varianten bei denen der Roboter das Auto mehr oder weniger auf dem Rücken trägt. Aber hin und wieder kommen dann ein paar Figuren mit neuen Ideen daher. Die 2001er RID Serie zeigte uns einige, die Prime Vehicons machten es toll, und nun gibt es Stinger. Ein Roboter der auf den ersten Blick kaum Anzeichen zeigt, dass er zu einem Auto wird.

Es ist schwer zu beschreiben wie genau Stinger aus dem Auto heraus entsteht. Das Chassis des Autos dreht sich quasi von Innen nach Außen und um sich selbst. Zwei Reifen verschwinden in der Brust, die Windschutzscheibe sitzt im Torso, das einzig „klassische“ am Design sind die Autotüren, die die Arme bilden. Stinger hat eine der komplexesten und innovativsten Transformationen, die ich seit langem gesehen habe und macht das richtig gut.

Der resultierende Roboter sieht toll aus und ist außerdem super beweglich. Als Hauptwaffe trägt er seinen „Stachel“ am Arm, eigentlich das zusammengefaltete Autodach. Außerdem hat er vier mit Dornen bewehrte Disks dabei, die er auf einem vierarmigen Ständer am Rücken verstauen oder an den Handgelenken anbringen kann. Der einzige kleine Makel hier im Robotermodus ist, dass die Brust nicht fest zusammenklickt. Der Nacken mit dem Kopf liegt nur oben auf, hier hätte ich mir eine festere Verbindung gewünscht. Davon aber abgesehen ein brillanter Robotermodus. Sehr originell, sehr cool und ohne echte Schwächen.

Alternativmodus: Stinger verwandelt sich in einen rot-schwarzen Pagani Huayra Sportwagen. Kleiner Hinweis: scheinbar fehlen bei so einigen Stingern die recht ausladenden Außenspiegel im Automodus, achtet also darauf, wenn ihr den Jungen kaufen wollt (im Robotermodus sitzen sie hinten an seinen Schultern). Nach einer sehr komplexen aber trotzdem intuitiven Transformation (21 Schritte laut Anleitung) erhaltet ihr einen verdammt coolen Sportwagen, der keinerlei Hinweis auf den Robotermodus zeigt. Nicht mal ein sichtbarer Kopf auf der Unterseite. Stingers Disks können auf der Unterseite verstaut werden, allerdings muss man hier sehr sorgfältig vorgehen, sonst schleifen sie am Boden. Unterm Strich hier also: ein toller Automodus. Keine Beschwerden.

Bemerkungen: Wie sich die Zeiten doch ändern. Ich kann mich noch erinnern als rote Bumblebees meistens Cliffjumper hießen. Sogar in der ersten Movie Toyline gab es ein rotes Bumblebee Repaint namens Cliffjumper. Aber die Zeiten ändern sich und jetzt haben wir Stinger, der auch ein roter Bumblebee ist, wenn auch nur in dem Sinne, dass der Film in dem er (kurz mal) vorkam, ihn als von Bumblebee inspiriert darstellte. Im Film führte das dazu dass Bumblebee, der knuddlige kinderfreundliche Charakter, ihn brutal aufspießte und ihn Stücke schoss. Aber für die Studio Series kriegt er eine ganz eigene Figur. Und sogar noch eine sehr gute Figur, die die bisherigen Bumblebee Figuren der Reihe locker in die Tasche steckt.

Unterm Strich somit: obwohl er absolut keinen Wert als Charakter hat, ist Stinger eine tolle Figur und einer der originellsten Car-Former, die ich seit langem gesehen habe. Somit eine klare Empfehlung für jeden, der dem Movie-Stil nicht komplett entsagt hat.

Gesamtnote: 1-